Portrait: Suzanna (Momo) 78 Jahre alt und Istvan (Toto) Decei +2021
Seit dem Tod ihres Mannes lebt Momo allein in dem Häuschen im Dorf Luncani. Die Wohnbedingungen sind sehr dürftig. Im Winter hält sie sich in einem kleinen Raum auf, wo genau 2 Betten, 2 kleine Schränke und ein Tisch in der Mitte Platzt findet. Die restlichen Räume, zum Teil schimmelverseucht, werden aus finanziellen Gründen nicht beheizt. Der alte Toto zog jeden Morgen mühsam das Wasser aus dem Brunnen im Garten hinauf. Eine Toilette oder gar ein Bad, wie wir es kennen, mit fließend Wasser gibt es nicht.
Dank des Einsatzes einiger Freiwilliger von der Sozialstation, die schräg gegenüber liegt, wurde ein Fass, welches mit Wasser aufgefüllt wird, in das „Bad“ gestellt, so dass Momo in der Nacht nicht zum Plumsklo hinaus gehen muss. Ebenso wurde der winzige zweiflammige Gasherd aus dem noch kleineren Zimmer, in dem sie im Sommer schläft, ins Winterquartier geschafft und dort angeschlossen. Eine riesige Erleichterung für Momo. Wenn es ihr gut geht, übernimmt sie das Zepter in der Küche des Vereinsheimes oder arbeitet in ihrem großen Garten, was sie jedoch seit einiger Zeit ohne Hilfe nicht mehr bewerkstelligen kann. Toto kümmerte sich bis zu seinem Schlaganfall um die Hühner und Kaninchen, obwohl er wegen seiner kaputten Hüfte kaum noch laufen konnte.
Trotz lebenslanger Arbeit (Toto als Melker und Helfer in der Landwirtschaft, Momo als Köchin in einem Kindergarten) bekamen beide zusammen nach Abzug ihrer Krankenversicherung 80€ Rente. Nun bekommt Momo zusätzlich noch eine kleine Witwenrente. Das genügt nicht einmal für die Medikamente, die sie braucht, denn sie leidet an Diabetes, Herzproblemen, Parkinson und vielem mehr…ihr einziger Sohn kümmert sich nicht um sie. Ohne die regelmäßige private finanzielle Unterstützung durch einige Vereinsmitglieder (Medikamente, Lebensmittel, Kleidung aus den Spendentransporten) hätten sie die letzten Jahre nicht überlebt…