Solar trifft auf Kunst (April 2024)

Wieder einmal reisten wir von verschiedenen Gegenden Deutschlands an, einige zum ersten Mal, um in Luncani einiges auf die Beine zu stellen…

Thomas und Norbert (ebenfalls ein Vereinsmitglied) kamen mit einem VW-Bus, beladen mit 2 Balkonkraftwerken, aus Berlin. Siggi und Angelika hatten sich aus der gleichen Ecke mit einem Dacia aufgemacht. Sie hatten zahlreiche Malutensilien und jede Menge Neugier, Lust und Tatendrang im Gepäck. Sandu und ich reisten aus der Pfalz mit dem Flugzeug an.

Nachdem wir uns alle bekannt gemacht haben, denn einige von uns sahen sich zum ersten Mal, ging es am nächsten Morgen auch gleich los. Team Thomas, Sandu und ihre jugendlichen Bauhelfer begannen, die Solarpaneelen auszupacken und die Montage zu planen. Im Baumarkt musste dann einiges an Zubehör besorgt werden. Norbert, Geli, Siggi und ich besuchten unsere drei Projektorte, um zu sehen, wie wir die geplanten Malaktionen mit den Kindern am besten organisieren könnten. Alle drei Neulinge zeigten sich beeindruckt von den schwierigen Lebensbedingungen, die in den Romasiedlungen herrschen, aber auch von den Fortschritten, die, auch mit unserer Hilfe, bereits gemacht wurden.

Während das Projekt Solarstrom Gestalt annahm, entdeckten unsere Kinder und Jugendlichen – manchmal sogar einige Erwachsene – künstlerische Talente in sich, die sie freudig auslebten.

Lassen wir Angelika und Siggi an dieser Stelle zu Wort kommen:

Siggi und Angelika „Malen macht Spaß!“

Durch ein Rockkonzert, dessen Eintrittsgelder für ein Projekt in Rumänien gespendet wurden, erfuhren wir  von den Aktivitäten des Vereins „Castel Banffy“ und fühlten uns sogleich angesprochen, mit dabei zu sein. Unsere Erfahrungen mit Malangeboten für Flüchtlingskinder hier in Berlin, wollten wir gerne teilen. Also packten wir unseren großen Malkoffer und fuhren mit unserem Dacia nach Luncani, wo wir eine Woche lang wohnten und bestens verköstigt wurden. Von dort starteten wir täglich zu den einzelnen Siedlungen und luden die Kinder mit unserem vielseitigen Material ein, sich künstlerisch zu betätigen. Die meisten von ihnen legten auch sogleich los, andere waren anfangs etwas schüchterner. Alle, egal ob klein oder groß, hatten eine Menge Spaß. Es war sehr lebendig und es wurde viel erzählt, was wir leider nicht verstanden, so dass wir abends schnell noch versuchten, ein paar wichtige Vokabeln für Farben, Papier, Stift, Pinsel und Kleber zu lernen. Annette half uns dabei und übersetzte vor Ort auch oft die vielen Fragen der Kinder. In den Bildern malten die Kinder ihre eigenen Vorstellungen ohne Vorgaben von uns. Wir begleiteten sie dabei in ihren Wünschen nach dem geeigneten Material, wie Papierart, Pinsel, Stifte oder Kleber mit Glitzer. Eine besondere Freude waren die lebensgroßen Zeichnungen ihrer eigenen Person auf Tapetenbahnen, die sie bemalten, ausschnitten und stolz in den Arm nahmen. Es hat uns große Freude bereitet zu sehen, mit wieviel Lust und Versunkenheit die Kinder sich malerisch ausdrückten und Freude dabei hatten.

Insgesamt boten wir fünf Malnachmittage an, davon zwei auf ICAR, zwei in unserem Vereinsheim, wohin wir die Kinder aus Luna und Luduș mit dem im letzten Jahr erworbenen Vereinsbus abholten und einmal in Luduș selbst, im Haus einer Familie mit mehreren Kindern, die dort sehr isoliert auf einem Hügel leben.

Und als dann endlich die Sonne herauskam, freuten wir uns alle sehr, denn die Steuerung der Solaranlage blinkte mit grünem Licht und produzierte Strom, Strom, Strom.

Die Jungs hatten eine tolle Arbeit geleistet. Dieser Strom, für den Sandu, der noch für einen Monat länger in Luncani blieb, einen eigenen Stromkreis legte, soll nun alle fünf Kühltruhen (notwendig wegen den Waren, die von der Lebensmittelbank für unsere bedürftigen Familien abgeholt werden) am Laufen halten.

Unsere gemeinsame erfolgreiche Zeit feierten wir am Ende mit einem schönen Grillfest!